In Blaibach, dem Steinhauerdorf im Bayerischen Wald erfahren Sie alles rund um den Granitstein, seine Bedeutung für die Region und die Menschen. Das Gestein des Bayerischen Waldes besteht zum größten Teil aus Gneis. Granit gibt es vor allem im Unteren Bayerischen Wald. Aber auch im Oberen Bayerischen Wald, etwa bei Blaibach, finden sich abbauwürdige Granitvorkommen. Granit ist sehr verwitterungsbeständig, was ihn zu einem gefragten Baumaterial macht. Der Abbau von Granit setzte jedoch erst ziemlich spät ein, im Steinbruch Blaibach etwa im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Rund um Blaibach finden sich eindurcksvolle Granitvorkommen entlang der Wanderwege, etwa am Ziegelberg, am Gsteinetriegel, am Attenberg und am Predigtstuhl. Auch am entlegenen Baderriegel arbeiteten Blaibacher Steinmetze, von hier wurde der Granit mit Fuhrwerken zum Bahnhof Miltach gefahren.
Ausgangspunkt aller Wanderrouten ist der Kirchplatz in Blaibach mit Denkmal und Informationstafel. Ergänzend werden Wanderführer und -karten empfohlen.
Steile Felsen, Abraumhalden und Wassertümpel bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen neuen Lebensraum. Heute leben hier Zaun- und Waldeidechsen, Schling- und Ringelnattern, Kreuzottern und Blindschleichen. Auch zahreiche Vogel- und Insektenarten haben hier ein Refugium gefunden.
Verlassen Sie die Ortsmitte über die Chamer Straße. Am Ortsende links aufwärts (Kammleiten). Vom Parkplatz der Gaststätte zweigt der Fußweg um den Ziegelberg (444 m) ab. Vor dem größten Steinbruch Informationstafel zur Geschichte des Blaibacher Steinbruchgewerbes. In der Granitwand können Sie noch deutlich historische Abbauspuren erkennen. Etwa 200 m weiter eine weitere Informationstafel zur ökologischen Bedeutung der Steinbrüche. Abseits des Weges finden sich noch weitere kleinere Steinbrüche. Bitte respektieren Sie, dass die Natur sich die Steinbrüche zurückerobert hat. Verlassen Sie auch nicht die Wege! Der Hauptsteinbruch ist (auch für Fotografen) vom Weg aus gut einzusehen.
Auf diesem Rundweg begegnen Sie einigen interessanten Erzeugnissen der Blaibacher Steinmetzkunst. Verlassen Sie Blaibach über die Schulstraße, vorbei am Schloss mit mächtigen Zaunsäulen aus Granit. Am Ortsende sehen Sie eine Kalksteinfigur des Hl. Nepomuk auf einem Granitsockel. Wenden Sie sich hier links in Richtung Hill. Dort sehen Sie ein Anwesen mit Backofen, Türstock und Wassertrog aus Granit. Weiter durch den Wald erreichen Sie bei der Forellenklause den Steinbach. Folgen Sie dem Bach 1,3 km, vorbei am Kneippbecken bis zum Hotel am Steinbach, dort im Garten große Findlinge. Wandern Sie auf leicht ansteigender Straße durch Wald, vorbei an einem Feldkreuz mit Granitsockel. Vorbei am Modellflugplatz, sehen Sie überwachsene Feldraine und auf einem Graniksockel von 1768 ein Feldkreuz mit der Inschrift "Hast Du ein Weh / zur Mutter geh / und sag es ihr / so hilft sie dir". Über die Schulstraße erreichen Sie wieder die Ortsmitte von Blaibach.